MAG3
Volker Leyendecker | Die Fragilität der Oberfläche
Ausstellung + Installation
Eröffnung: Samstag, 5. März 2022, 19:00 Uhr

Vorwort: Gue SCHMIDT

Zu den Arbeiten: Frank BAAKE, M.A. (Direktor Rhein Sieg Forum Siegburg BRD)

Dauer: 05.03.- 31.03.2022
Zeiten: Di. - Fr., 16:00 - 19:00 Uhr
Die Arbeiten thematisieren das Wesen des Blickes auf den Menschen im 21. Jahrhundert. Um dieses Wesen zu zeigen, wählt Leyendecker eine radikale Perspektive: Es ist die Perspektive eines Blickenden, der vom Erblickten nicht mehr weiß, als das, was er unmittelbar sehen kann: die Oberfläche. Vielleicht ist es der Blick aus ferner Zukunft, der hier Überreste unserer Gegenwart entdeckt oder der Blick von einem fernen Ort, einer anderen Spezies.

Erreicht wird dieser Effekt durch die Verwendung der Lasertechnik als fotografisches Verfahren. Sie stellt die Oberfläche radikal heraus und verstellt zugleich allen Hintergrund. Wie versteinert oder wie von Mumien wirken diese Oberflächen, vordergründig und dinghaft. Und genau darin liegt Leyendeckers kritische Prognose für den Menschen des 21. Jahrhunderts. Er verkümmert in einer Welt, in der Menschen einander fern sind und nichts mehr voneinander wissen, zur dinghaften Oberfläche.

Doch dabei lässt Leyendecker es nicht bewenden. Die menschliche Oberfläche, so mumifiziert, so versteinert sie wirkt, zeigt sich in diesen Arbeiten zugleich als filigran, rissig und zerbrechlich. Der Mensch als Ding ist an den Rändern offen, so dass selbst der verdinglichende Blick, der Blick auf den Menschen, der vom Innern des Menschen nichts weiß und nichts sieht, doch erkennen kann, dass der Mensch mehr ist als Oberfläche. Als bräche der Mensch als freies Wesen immer wieder durch die Dinghaftigkeit hindurch.

Darin liegt, bei aller Düsternis, der stille Optimismus dieser Arbeiten.

Frank BAAKE M.A



projektraumMAG3,
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