RBW21
ESPACIO
1997    RBW 21
Kunstradio

Synthetisch hergestellte Klänge formen plastisch nachvollziehbare Körper, die in der Weite eines Raumes schwirren, um ein imaginäres (Hör)-Zentrum kreisen, sich nähern und wieder entfernen.
Klänge lösen im Betrachter/Zuhörer Assoziationen aus: das Flimmern inmitten heißer Luftströme, Flugkörper durchqueren Windböen ...
Wenn die Bewegung des akustischen Körpers zum Stillstand kommt, verliert das Kontinuum seines synthetisch-maschinellen Klanges seine Selbstverständlichkeit: Atemlos nehmen wir im Raum (Espacio) den Zustand der absoluten Stille, der Bewegungslosigkeit wahr, um wenige Sekunden später wieder vom stetigen Rhythmus einer in der Raummitte schwingenden Klangsäule "gefesselt" zu sein. Gegen Ende scheint sich diese akustische Formation quasi aufzulösen und auf mehrere Klang- und Rhythmusschienen zu verlagern.
Durch die intensive Bearbeitung und Verdichtung der synthetischen Klänge gelingt - so Gue Schmidt - eine "Annäherung an natürliches Klangmaterial".